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Montag, 4. Juni 2012

Staatliche HilfenPortugal greift seinen Banken unter die Arme

Staatliche HilfenPortugal greift seinen Banken unter die Arme

Erst Spanien, jetzt Portugal: Das iberische Land muss seine großen Banken mit Milliardenhilfen stützen. Dafür nimmt der Staat 6,6 Milliarden Euro in die Hand.


Nach Spanien muss jetzt auch Portugal die Banken stützen. Quelle: dpa
Nach Spanien muss jetzt auch Portugal die Banken stützen. Quelle: dpa
LissabonNach Spanien muss auch das hoch verschuldete Nachbarland Portugal seinen größten Banken mit Milliarden unter die Arme greifen. Um die von den europäischen Banken-Aufsehern geforderte Stärkung des Kernkapitals bis zum 30. Juni erfüllen zu können, müssen drei der vier größten Finanzinstitute staatliche Hilfen in Höhe von insgesamt 6,6 Milliarden Euro in Anspruch nehmen.


Die Mittel dafür sollen aus dem von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) gewährten 78-Milliarden-Hilfspaket kommen. Finanzminister Vítor Gaspar erklärte, die „Troika“ habe inzwischen die Freigabe einer neuen Milliarden-Tranche gewährt.
Vor Portugal waren auch im Nachbarland Spanien staatliche Rettungsaktionen für Banken angekündigt worden. Angesichts der einschneidenden Kürzungen von Gehältern und Sozialleistungen musste Gaspar in Lissabon die Aktion am Montag rechtfertigen. Die Rettungsaktion werde die Banken „in eine auch im europäischen Vergleich solide Position bringen“, sagte er vor Journalisten. Die Kapitalerhöhungen würden die Aussichten bezüglich der Finanzierung der kränkelnden portugiesischen Wirtschaft verbessern, fügte er an. Bisher seien die Banken in diesem Bereich sehr eingeschränkt gewesen.
Der Löwenanteil der 6,6 Milliarden beantragte die größte Privatbank Portugals, die Banco Comercial Portugués (BCP), die 3,5 Milliarden benötigt. Die staatliche Caixa Geral de Depósitos (CGD) will 1,65 und die Banco Portugués de Investimentos (BPI) 1,5 Milliarden. Im Hilfspaket für Portugal waren zur Stützung der einheimischen Banken bis zu zwölf Milliarden Euro vorgesehen.

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